Dass es das hier sehr häufig gibt, wusste ich ja schon. Man erledigt eben alles per Auto, und aussteigen ist verpönt: man könnte sich ja dabei bewegen! Aber dass man jetzt auch den Besuch in der Kirche per Auto als „Drive in“ erledigen kann, ist wohl doch neu – selbst hier in Texas. Dazu gab’s vorgestern einen Kurzbericht hier im Fernsehen, siehe hier: KENS5.
Allerdings: der Bericht verwechselt bzw. vermischt die Begriffe „drive in“ und „drive through„.
Was mich an dieser Haltung, alles per Auto und möglichst ohne Aussteigen erledigen zu wollen, ganz besonders stört, ist die Tatsache, dass alles natürlich auch bei laufendem Motor sein muss, denn schließlich will man ja auf den Komfort der Klimaanlage nicht verzichten. Und im Übrigen, bei den fast 100 Grad Fahrenheit [37,8 Grad Celsius], die an diesem Tag herrschten, und dazu noch in Anbetracht der Tatsache, dass die Autos ja in der prallen Sonne standen, die Innenräume also ohne Klimaanlage zu lebensbedrohenden Öfen aufgeheizt worden wären, war das ja auch nötig – jedenfalls wenn man von der Prämisse ausgeht, es müsse eine drive-in Kirche geben. Aber warum, so frage ich mich, kann man nicht auch den Wagen parken, den Motor abstellen und die paar Schritte in die Kirche, oder in die Bank etc. gehen.
Apropos Auto parken und Motor abstellen: bei all dem Geschimpfe über die hohen Benzinpreise beobachte ich hier immer wieder, dass ein Wagen mit laufendem Motor abgestellt wird, während der Fahrer einkaufen geht, irgendwo einen Kaffee trinkt oder ein Schwätzchen hält.
Und hier noch ein weiterer Link zum Thema: KENS5. Da bietet ein Pastor ein drive through für einen Kaffee verbunden mit einem Gebet an.
P.S.: Wir benutzen natürlich auch drive-throughs, aber wenigstens wir immer beim Warten der Motor abgestellt.
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